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Meine RäderUmbau ScorpionSa, 06. Juni ’09

Um- und Eigenbauten am Scorpion

06.06.2009 Tuningmaßnahmen

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Seit ich mein Scorpion fahre, haben mich grundlegend nur zwei Dinge wirklich gestört. Da war zum einen die teilweise unerträgliche Geräuschkulisse. Auf schlechterer Wegstrecke schepperte es erbarmungslos aus dem Bereich des Hinterrades. Schon bald war der Grund dafür herausgefunden: es war die DualDrive-Nabe, welche vor allem denn, wenn man keinen Druck auf die Pedale bringt, dieses Scheppern verursachte. Die Schwinge des Scorpion diente dabei offenbar als hervorragender Resonanzkörper. Auch von anderen DualDrive-Besitzern erfuhr ich durch verschiedene Foren, daß sie teilweise dieselben Probleme hatten. Aber es gab offenbar auch welche, bei denen das nicht auftrat.

 Hat ausgedient: original Umlenkrolle von HP
Hat ausgedient: original Umlenkrolle von HP

Gute Unterstützung erfuhr ich von meinem Scorpionhändler, Jan Cordes in Uelzen externer Link, der die Nabe mehrfach zerlegte, und auch das gesamte Innenleben ausgetauscht hatte. Zeitweise trat auch tatsächlich eine Verbesserung ein, es schepperte nicht mehr in allen Gängen. Das eigentliche Problem blieb aber bestehen, wobei es sich ganz offensichtlich um einen Konstruktionsfehler handelt.

Vor kurzem kam dann endlich die erfolgversprechende Mitteilung von Jan Cordes, daß es von SRAM eine neue Version der Nabe gäbe, die nicht mehr scheppern soll. Heute war es endlich soweit, ich fuhr nach Uelzen, um die Nabe tauschen zu lassen. Wobei wiederum nur das Innenleben getauscht wurde. Denn der Nabenkörper bleibt ohnehin unverändert, und so spart man sich das Umspeichen der Nabe.

Schöner, schneller und leiser
Schöner, schneller und leiser

Der neue Getriebeblock unterscheidet sich eigentlich nur durch einen einzelnen Gummiring von dem alten. Dieser sitzt nun am anderen Ende des Blocks. Die Wirkung ist dafür umso größer: es scheppert nicht mehr! Was für eine Ruhe beim Radeln. Nur bei sehr ruppigem Untergrund ist ab und zu noch ein leises Klingeln zu hören. Wahrscheinlich hört man das aber nur, wenn man wie ich zwei Jahre lang das Scheppern ertragen mußte und deshalb mit gespitzten Vulkanierohren ganz genau hinhört. Ansonsten ist von der Nabe nur noch das Freilaufklicken zu hören, was ich im Gegensatz zu vorher geradezu als Musik empfinde.

Die alte Rolle nach knapp 6.000 km
Die alte Rolle nach knapp 6.000 km

Das zweite, was mich am Scorpion immer wieder gestört hat, war ein spürbarer Widerstand im Antriebsstrang. Nun gut, die Kette ist etwa 2½-mal länger als eine übliche Fahrradkette, zudem läuft sie größtenteils durch Kettenschutzrohre und zusätzlich noch über eine Umlenkrolle. Daß das nicht so leicht läuft wie bei einem normalen Fahrrad liegt auf der Hand. Trotzdem besteht durchaus Verbesserungspotential. Z.B. die Umlenkrolle, die im Original aus Kunststoff besteht und auf dem die Kette sicherlich einigen Widerstand zu spüren bekommt.

Bei Tag kaum ein Unterschied …
Bei Tag kaum ein Unterschied …

Schon seit längerem hatte ich überlegt, statt der Kunststoffrolle ein Ritzel zu montieren. Das sollte der Kette deutlich weniger Widerstand entgegenbringen. Allerdings fehlten mir dazu die nötigen Werkzeuge, so etwas herzustellen. Denn kaufen konnte man sowas nicht, bis vor kurzem zumindest. Wiederum war es Jan Cordes, der mir eine Umlenkrolle der amerikanischen Firma TerraCycle zeigte. Das war genau das, was ich gesucht habe. Ein 23er Ritzel, beidseitig CNC-gefräste Schutzringe, mit guten Industrielagern und sehr sauber verarbeitet. Also nutze ich die Gelegenheit und lies mir heute auch gleich die Umlenkrolle austauschen.

… aber wehe wenn es Nacht wird
… aber wehe wenn es Nacht wird

Etwa 70 km bin ich nun mit der neuen Rolle gefahren. Und was soll ich sagen, es hat sich wirklich gelohnt. Der Kettenstrang läuft spürbar leichter. In km/h kann ich das zwar schlecht ausdrücken, aber ich habe das Gefühl, als würde eine leicht schleifende Bremse endlich gelöst sein. Sicher spielt da auch der psychologische Effekt eine kleine Rolle (Welch ein Wortspiel). Was aber ganz objektiv besser geworden ist, ist auch hier die Akustik. Erzeugte die Originalrolle noch ein deutliches Schleifgeräusch, so ist dieses nun einem leisen Sirren gewichen, wie es sich bei einem Kettentrieb gehört.
Wie man auf dem dritten Bild gut erkennen kann, hat sich die Kette in der Originalrolle mit ordentlich tiefen Abdrücken verewigt. Auch daran kann man gut erkennen, daß dort Tretenergie nutzlos verbraucht wurde.

Zum Schluß noch eine weitere optische Maßnahme, die ich schon vor ein paar Wochen durchgeführt hatte. Gab es doch damals bei einem großen Discounter Original 3M-Speichenreflektoren zum Schnäppchenpreis. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir gleich ein paar Päckchen auf Vorrat zugelegt. Und natürlich gleich ein paar davon am Scorpion verbaut. Der Effekt lässt sich durchaus sehen. Und zwar in der Form, daß ich bei Dunkelheit von der Seite noch besser zu sehen bin. Die Fotos sprechen da eigentlich für sich.

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